Im Verlauf eines Leben, lernt man zig Leute kennen. Angenehme und unagnehme. Meistens jedoch immer wieder echt coole Jungs- und Mädels.
Eine Zeit, an die ich ich mich sehr gern zurückerinner, sind Mühlengrund Zeiten. Wir lernten dort Leute ohne Ende kennen. Dieses kennenlernen ergab sich durch Diskobesuche im "Luch", "Barta" oder "Zelt". Alles spielte sich im Bereich Hohenschönhausen/ Wartenberg ab. Man ist quasi aus der Wohnung raus und stand schon fast vor einer Diskothek. War diese uncool, ging man einfach ein paar Strassen weiter und stand schon in die nächsten Disse. Das was zu "Ostzeiten" die Essenräume der Schulen waren, wurde zum Wochenende zu Diskotheken umfunktioniert. Ein wirklich cooles Konzept. Allerdings auch erstaunlich, dass das so funktioniert hat. Denn die Schulen und Essenräume befanden sich mitten im Wohngebiet.  
Am Mühlengrund befand sich ein Jugendclub der ein Anlaufpunkt für all` die war, die sich mit Freunden treffen wollten. Auch hier sei wieder gesagt "Der Osten war so schlecht nicht". Man hat einfach da gesessen, rumgealbert, gelabert und sich manchmal auch einfach nur wichtig gemacht. Wie hießen Sie doch alle? Cathleen D., Anja H. (alias Kim Wilde), Katrin W., Bianca, Manuela, Rödel, Stößi, Körment, Steffen... Dann gab es da einen, den wir immer Idol nannten. Idol weil er gefühlt, der weltweit größte Billy Idol Fan gewesen sein muss und voll auf Ihn abgefahren ist. Es gab noch so viele andere, ich sehe Ihre Gesichter, erinner mich aber nicht mehr an Ihre Namen.
Als meine Eltern im Urlaub waren, holte ich die gesammte Sippschaft zu mir nach Hause und ließ es ordentlich krachen. Wir waren um die 15 Personen. Alle Zimmer unserer Vierraumwohnung waren eingenommen. Und ich meine alle! Ich erinnere mich noch an eine für meine Eltern besondere Flasche Wein die an diesem Abend zu Bruch gegangen ist. Ich weiss nicht mehr was ich Ihnen vorgelogen habe, aber sie haben nicht mit mit geschimpft, was es für mich noch schwieriger machte, weil ich ja gelogen habe. Liebe Mam`, Papa, wenn Ihr das liest, verzeiht mir bitte.
Während diese "Mühlengrund Zeiten" kam ich mit ein echt liebes Mädchen zusammen. Sie war einfach WOW. Unbeschreiblich... Mega schön, Vernünftig und hatte keinen Scheiss im Kopf. Sie hieß Carola. Ihr Bruder hat bei der Bahn gearbeitet. Durch Ihn bin ich an den ersten unverdünnten Alkohol gekommen. Bei Ihm fuhren Züge, die mit reinem Alkohol/ Alkoholfässer (ich weiss es nicht mehr so genau) gefüllt waren. Er ließ sich hier und da mal was raus. Das zeug sah ziemlich verdreckt aus. Vor der ersten Einnahme musste es erstmal durch einen Kaffefilter gereinigt werden damit man es trinken konnte. Jedenfalls, mein erster Schluck war auch der letzte. Das Gelumpe war dermaßen scharf und brannte, das ich das Gefühl hatte verbrennen zu müssen. Ich weiss nicht mehr den Grund warum sich Carola und ich trennten, aber auf jeden Fall war es nicht im Stress. Sie war `ne wirklich liebe Person. Mehr als Knutschen war da aber nie. Wir haben uns ab und an noch gesehen und immer gut unterhalten. Plötzlich jedoch war Funkstille. Das einzige was ich noch weiss, das Sie als Technische Zeichnerin gearbeitet hat.
Mühlengrund Zeiten waren sehr stark durch Alkohol geprägt. Ich kann mich gut an Abende erinnern, an denen ich mich eigentlich gar nicht mehr erinnern kann.
Während dieser Zeiten kam ich auch mit Michaela G. zusammen. Sie hat mich von diesem "Trip" mit dem Alk definitiv weggeholt. Es war jetzt nicht so das ich ohne nicht konnte, aber es war schon grenzwertig und gehörte einfach dazu. Michaela war für mich was ganz besonderes und meine damals große Liebe. Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht. Sie ist auch die einzige, zu der ich noch heute Kontakt habe. Nicht im großen Rahmen, aber man hört und sieht sich ab und an. 
Ich lernte sehr schnell Ihre Familie kennen und wurde sofort in Ihren Kreisen aufgenommen. Es war eine Herzlichkeit, als gehörte ich schon immer zu ihnen. Zwei Jahre haben wir miteinander verbracht. Zwei Jahre die mich sehr geprägt habe. Hauptsächlich auch durch Ihren Papa Berthold, der im Rollstuhl saß. Durch Ihn habe ich gelernt, Menschen wie Ihn voll zu akzeptieren. 

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Ralf Grunewaldt

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